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Geschichte


Kurze Erläuterungen zum Geschlecht Hählen:



 


Einführung

Folgende Tatsachen stelle ich an den Anfang:

1.)

Wenn man das Familiennamenbuch der Schweiz konsultiert, findet man unter 'Hählen' nur zwei Orte in der Schweiz, in denen das Geschlecht Hählen seit langer Zeit vorkommt oder eben alteingesessen ist und für Hehlen nur ein Ort. In folgenden Ortschaften sind Hählen/Hehlen heimatberechtigt:

Hählen

BE

Boltigen

seit 1950

(Herkunft nicht bekannt oder das Bürgerrecht besteht auf Grund besonderer gesetzl. Bestimmungen)

Lenk

altes Geschlecht, Bürgerrecht vor 1800 bestehend

St. Stephan

altes Geschlecht, Bürgerrecht vor 1800 bestehend

VD

Saint-Sulpice

seit 1956

(Herkunft St. Stephan)

Vevey

seit 1957

(Herkunft St. Stephan)

ZH

Birmensdorf

seit 1954

(Herkunft St. Stephan)

Neftenbach

seit 1954

(Herkunft St. Stephan)

Hehlen

BE

Boltigen

altes Geschlecht, Bürgerrecht vor 1800 bestehend

 

2.)

Der Name Hählen konnte bis anfangs des 14. Jahrhunderts zurückverfolgt werden.

Wenn man im Index der Reihe 'Fontes Rerum Bernensium' (=Berns Geschichtsquellen bis ca. 1400) nach dem Namen 'Hählen' bzw. 'Helen' sucht, so wird man fündig und findet das älteste Dokument, wo der Name 'Helen' erwähnt ist, in einem 'Verzeichnis der Einkünfte des Klosters Därstetten' von 1323. Dort wird unter Reichenbach (Gem. Därstetten) eine Witwe 'H. des Hêlen' erwähnt, welche zwei Pfund (recht viel!) Abgabe leistete.

Das zweitälteste Dokument vom 26. Juli 1356 behandelt einen Hauskauf bzw. –verkauf in der Stadt Bern, wo ein 'Heinrich Helen, Burger zu Bern', seine Hälfte des Hauses verkauft.

Das drittälteste Dokument ist von 1358 und ist ein 'Verzeichnis der in Thun verburgerten Obersimmentaler'. Dort werden ein 'Jans Heli' (könnte eine andere Schreibweise von 'Helen' sein) und ein 'Clawo Helen' aufgeführt.

Das viertälteste Dokument, in dem der Name Hählen erwähnt wird, könnte das 'Zinsbuch' oder auch genannt 'Zinsrodel und Urbar' Nr. 525 sein und befindet sich im Stadtarchiv Bern. Man kann die Eintragungen nicht auf ein genaues Datum festlegen, aber sie sind etwa in den Jahren zwischen 1425-1430 vorgenommen worden. Dort findet man unter der Ortschaft Sant Steffan die Namen 'Peter Helen' und 'Hensli Helen'. Diese Eintragungen wurden genau 100 Jahre vor der Reformation im oberen Simmental gemacht!

Man kann also sagen, das Geschlecht 'Hählen' besteht seit mindestens 700 Jahren!

(Die obenerwähnten Seiten aus 'Fontes Rerum Bernensium' sind unter Dokumente als Bild abgelegt.)

 

* * * * *

 

Zu den oben erwähnten zwei Fakten gebe ich folgende Erklärungen oder Interpretationen, um sie besser zu verstehen:

Zuerst zu 2.)

Wenn man die drei ältesten Dokumente näher betrachtet, könnte man fast meinen, die Einwanderung der Hählen von Norden ins Obersimmental verfolgen zu können, nämlich über die Orte Bern, Thun und Därstetten. Was diese Vermutung noch bestärkt, ist, dass der Vorname 'Jans' die dänische Schreibweise von Hans oder Johann ist. Und zum Vorname 'Clawo' bzw. 'Klawo' sagt das 'etymologische Wörterbuch der deutschen Familiennamen' folgendes: "vom Baltikum her vordringender Sohnschaftsname zum Vornamen 'Nikolaus', teils lettisch, teils litauisch." Dieser Vorname kam damals im heutigen Ostdeutschland auch als Name vor (wie der Familienname Klaus). Dies könnten schwache Hinweise sein, dass die Hählens vom Norden ins Obersimmental einwanderten und sich schliesslich auf dem heutigen Gebiet von St. Stephan niederliessen. Gesichert ist diese Vermutung aber nicht! Unbekannt ist auch, warum sie sich schlussendlich im oberen Simmental um St. Stephan niederliessen.

Lenk gehörte bis 1504 zur 'inneren Kilchhöry' (Kilchhöry oder Kilchöry = zu dieser Kirche gehörend. Heute würde man 'Kirchgemeinde' sagen) von Zweisimmen mit Kirche in St. Stephan, d.h. die 'innere Kilchhöry' umfasste etwa das heutige Gebiet der Gemeinden St. Stephan und Lenk und die 'äussere Kilchhöry' das Gebiet um Zweisimmen. Weil der Weg für jede Kirchenhandlung nach St. Stephan doch ein bisschen weit war, und sich immer mehr Leute an der Lenk ansiedelten, wollte Lenk eine eigene Kirche. Lenk wurde in der Folge 1504 zur eigenen Kirchgemeinde erhoben und 1505 wurde die erste Kirche in Lenk eingeweiht. Die Kirchgemeinden St. Stephan und Lenk wurden dann 1516 aufgeteilt. Das Berner Oberland war bis zur Reformation katholisch und gehörte zum Bistum Lausanne. Durch den Einfluss Berns nahm das obere Simmental den neuen Glauben um 1528 an. Die Hählens nahmen offenbar den neuen Glauben auch an, denn anders hätten sie wohl dem negativen Druck nicht standgehalten und wären wo anders hingezogen (z.B. ins freiburgische), wie andere Familien auch, die den neuen Glauben nicht annehmen wollten.

Im oben erwähnten Zinsbuch sind die Zinspflichtigen unter den Bäuerten (Bauerngemeinschaften) der jeweiligen (Kirch-) Gemeinden aufgelistet. Neben dem Ort 'Sant Steffan' gab es in dieser Zeit die Bäuerten 'an der Matten', 'zu den Husren', 'ze Grodeya', 'im Vermil und Albrosten', 'an Bleigken' (heute Gutenbrunnen), 'in dem Brand', 'im Oberried', 'im Böschenried', und 'an den Egerden', die alle zur Gemeinde 'Sant Steffan' gehörten. 'Helen' (immer Peter oder Hensli) fanden sich nur unter den Orten 'Sant Steffan', 'an der Matten' und 'im Vermil'. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass die eigentliche Wurzel oder Stamm oder Ursprung des Geschlechtes Hählen das heutige St. Stephan ist. Und es leben bis heute Nachkommen dieser Hählen in St. Stephan, d.h. seit 600 Jahren ununterbrochen!

Auf das heutige Gebiet der Lenk gingen die Hählens wohl etwas später. Für sie war es ja die gleiche Kirchgemeinde. Der Ort, der nach unserem Namen benannt ist, nämlich 'zu Häligen', gehörte zur Bäuert 'Matten'. Um 1840 zählte man dort 3 Häuser, heute sind es immerhin 16. Die St. Stephaner haben heute 'zu Häligen' mit ‚Obersteg‘ zu einer eigenen Bäuert erhoben. Die Flecken oder Häusergruppen innerhalb von Bäuerten bekamen ihre Namen entweder nach den Leuten, die dort wohnten oder meistens nach den Charakteren oder Gestalt der Erdoberfläche (=Flurnamen).

 

Zu 1.)

Bei den Angaben des 'Familiennamenbuches der Schweiz' geht es um das Bürgerrecht der einzelnen Familien (nach Namen). Und daraus geht klar hervor, dass die Hählen ihr Bürgerrecht im oberen Simmental haben, nämlich an der Lenk und in St. Stephan (abgesehen von den Hählen,die in den 1950er Jahren ihr neues Bürgerrecht an ihrem Wohnort beantragten, ihr Ursprung aber St.Stephan ist und somit auf das Bürgerrecht dort verzichteten. Im übrigen verliert man sein Schweizer Bürgerrecht nicht, auch wenn man auswandert, ausser man verzichtet schriftlich bei seinem Heimatort auf sein Bürgerrecht.). D.h. nirgends in der Schweiz kommt unser Familienname so früh und so gehäuft vor wie in St. Stephan und Lenk. Dazu untersuchte man die verschiedenen Register (vorallem Tauf-, Ehe- und Sterberegister), die die Kirchgemeinden etwa ab dem 16. Jh. zu erstellen anfingen. Das Resultat war das oben erwähnte Familiennamenbuch.

Die Bürger- oder Heimatorte der verschiedenen Namen, die in der Schweiz vorkommen und im 'Familiennamenbuch der Schweiz' aufgelistet sind, sind wie folgt entstanden (hier auf den Kt. Bern beschränkt):
(Ich zitiere aus dem Buch 'Emmentaler Geschlechter- und Wappenbuch' von Hans Rudolf Christen, dessen Einleitung allgemein ist bzw. sich auf den ganzen Kt. Bern bezieht)

      « Die Gemeinde, aus der man gebürtig ist, bleibt – auch wenn sie heute gegenüber der Wohnortsgemeinde stark an Bedeutung verloren hat und nur noch auf persönlichen Ausweisen in Erscheinung tritt – die Grundlage des Schweizerbürgerrechts.
      Wie und wann sind nun diese Bürgerrechte entstanden? Heimatscheine gibt es seit 1676. Sie wurden nicht eingeführt um ihrer selbst willen, sondern zur Unterstützung der so genannten, von Bern 1676, 1679 und 1690 erlassenen Bettelordnungen, eigentlich Verordnungen zur Eindämmung des Bettelwesens. Die Bettelordnung verlangt u.a.:
      Jeder Arme soll an dem Orte, wo er sich gerade befindet, verbleiben. Will jemand fortziehen, soll ihm die Gemeinde, von der er wegzieht, ein Zeugnis oder Heimatschein – eine Art Garantie auf Unterstützung im Bedarfsfall – geben, 'welchem nach die Gemeinde ihre Armen also wieder aufnehmen solle, und zwar nicht allein die Dorfgenossen, sondern auch die, welche nur Hintersässen daselbst sind'.
      Dorfgenossen nannte man die Gutsbesitzer, Hintersässen waren die Besitzlosen. Wir können uns vorstellen, wie mancher Streit in der Folge über die Zugehörigkeit von unbeliebten Leuten ausgetragen wurde. Man lese zu diesem Thema Gotthelfs köstliche Erzählung 'Der Eselikrieg im Repsacker'. »

Man kann folgendes festhalten: vor 1676 kam der Familienname Hählen nur in Lenk, St. Stephan und Boltigen vor. Deshalb haben die Hählen dort auch ein Heimat- oder Bürgerrecht. Zu Boltigen möchte ich folgendes sagen: Das Eheregister beginnt in Boltigen Ende 1556. Am 20.4.1589 ist erstmals ein Hählenname eingetragen. Eine Anna Hälen heiratete einen Hans Egertter in Boltigen, d.h. 33 Jahre lang wurde keine Ehe in Boltigen mit einer Hählenperson vollzogen. Wäre der Name Hählen in Boltigen ebenso häufig wie in Lenk oder St. Stephan, wo im Schnitt etwa alle 2-3 Jahre der Name Hählen im Eheregister auftaucht, wären die Hählen in Boltigen ebenfalls alteingesessen. Das scheint aber nicht der Fall zu sein. Der zweite Hählen-Eheeintrag ist mit Hans Bergmann und Madlena Hälen. Der erste männliche Name im Eheregister in Boltigen taucht erst 1608 auf (ein Christen Hälen heiratete eine Margreth Zeller), also mehr als 50 Jahre nach Beginn des Eheregisters in Boltigen! Da die Taufregister in Boltigen erst 1594 beginnen, findet man von den beiden oben erwähnten Hählenfrauen bereits Kinder, die in diesem Jahr getauft wurden. Der erste Hählen-Taufzeuge tritt auch in diesem Jahr auf, ein Oswald Hälen. Der erste Hählennachkomme (ein Heinrich) in Boltigen wurde da 1603 getauft. Seine Eltern waren Peter Hälen und Barbli Trüthart. Diese Vornamen Heinrich und Peter findet man auch in St. Stephan und Lenk bei den Hählens. Man kann also vermuten, dass die Hählens in Boltigen durch Heirat aus St. Stephan oder Lenk nach Boltigen gezogen sind und somit eine Hählenlinie dort in Boltigen anfingen. Ab dieser Zeit (um 1600) findet man die Hählens ständig in Boltigen. Eine Verbindung der Hählens von Boltigen nach St. Stephan oder Lenk herzustellen ist schwierig, da zuwenig Angaben in den Registern zu finden sind bzw. gemacht wurden.

Hier noch folgende Angaben für Interessierte:

Obersimmental

Taufregister
Beginn ab

Eheregister
Beginn ab

Sterberegister
Beginn ab

1. urkundliche Erwähnung der Ortschaft (bzw. des Namens)

Lenk

1552

1579

1725

1370

St. Stephan

1609

1610

1734

1352

Zweisimmen

1556

1556

1709

1228

Boltigen

1594

1556

1595

1228



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Etwas zur Schreibweise und möglichen Bedeutung des Namens Hählen

(Z.T. wieder in Anlehnung an das oben erwähnte Buch von Hans Rudolf Christen).

Heute tragen wir alle einen Vornamen und einen Familiennamen. Das war nicht immer so. Die ersten Siedler des Oberlandes waren die Alemannen. Diese trugen gewöhnlich nur einen Namen. Auch hier gab es Namensvorlieben. Schliesslich wird der neue Brauch, dem Taufnamen noch einen zweiten hinzuzufügen, seit dem Jahre 1000 immer häufiger. Aber erst im 16. Jh. wird der Gebrauch eines Familiennamens allgemein üblich. Da der Name Hählen recht schwierig zu schreiben ist, trifft man auch viele Varianten an: Hellen, Helen (selten), Hehlen (selten), Hällen, Hälen (häufig), Häälen (selten), oder eben auch Hählen (selten). Bei anderen Familiennamen ist das nicht anders. Die Schreibweise hing gewöhnlich vom Schreiber ab. Um diesen Unklarheiten ein Ende zu setzen, wurde im Kt. Bern die Schreibweise eines Familiennamens (erst!) 1822/23 amtlich festgelegt. Ab diesem Datum schreiben sich die Lenker und St. Stephaner Hählen als Hählen, die Boltiger als Hehlen (diese z.T. schon vorher, sonst meistens auch Hälen). Zuständig für die Schreibweise eines Namens ist der Gemeinderat vom Bürgerort des Namensträgers. Der Regierungsrat entscheidet über eine allfällige Namensänderung. Hingegen ist für die Familienwappen bis heute niemand zuständig.

 

Da der Name Hählen über 700 Jahre alt ist, ist seine Deutung schwierig. Man müsste ja die Entstehung kennen und das ist natürlich unmöglich. Ich belasse es bei folgender Hypothese, die mir auch die plausibelste erscheint:

Hählen könnte aus dem ahd. (=althochdeutsch) Personennamen Halo, Hallo, Heilo, Hello (Wortstamm = hall oder hal) kommen. Noch heute kommt dieser Wortstamm in Ortschaftsnamen vor wie Hallwil, Hallau, Hellbühl, Hellikon (alle in CH), Halle, Hallstadt, Hallenberg, Hallerndorf, Hallgarten, Hallungen, Hallertau, Helle, Hellburg, Hellenthal, Hellwege, Gross- und Klein-Hehlen (alle in DE). Hallwil heisst ahd. Hallinwilari, was heisst: Hofsiedlung des Halo. Hellikon heisst ahd. Hellinghoven, was heisst: bei den Höfen der Sippe (oder den Leuten) des Hello. Im ahd. gab es das Verb 'helan', das noch heute in verhehlen (=verbergen oder verheimlichen) vorkommt. 'helan' bedeutet also verbergen, beschützen, bedecken, verstecken. Der Wortstamm 'hall' oder 'hal' bedeutet Schutz, Geborgenheit. Die Person, die Halo (oder wie oben) hiess oder genannt wurde, war also der Beschützer der Sippe. Die Worte Hülle, Halle und Hölle sind diesem Wortstamm eng verwandt
Das Wort 'Helm' (=Schutz) geht auf den gleichen Wortstamm zurück, das im mhd. (=mittelhochdeutsch) als Verb 'helm' hiess (im ahd. noch 'helan', im gothischen 'hilm'). Helm kommt z.B. in den Namen Wilhelm oder Helmut (=der mutige Beschützer) vor. Und jetzt verstehen wir plötzlich auch, warum wir in unserem Familienwappen einen Helm oder Visier haben!

 

Beim Versuch um eine Definition des Ortschaftsnamens Hehlen im Weserbergland, Deutschland, kommt der Autor zu ähnlichen Gedankengängen:

      « Ein ganz wichtiges historisches Zeugnis für das Alter der Siedlung und die Bedeutung dieses Geländestücks am Weserufer für die Menschen in fernster Vergangenheit ist nun der Ortsname Hehlen. Doch ist leider gerade die Ortsnamenforschung (Onomastik), d h. die Erklärung und Altersbestimmung unserer deutschen Dorfnamen, eines der schwierigsten und umstrittensten Kapitel unter den Siedlungs- und Sprachgeschichtswissenschaftlern. Die Bezeichnung Hehlen ist ein sogenannter "dunkler Name", mit dessen Deutung man sich schon seit über hundert


      Jahren beschäftigt. Ursprünglich (Forstemann 1872) vermutete man einen sprachlichen Zusammenhang mit ähnlich klingenden Inselnamen (Halbinsel Hela vor der Weichselmündung). Dann meinte man (H. Dürre 1877), daß im Ortsnamen Hehlen der germanische oder altsächsische Männername "Eilo" oder "Agilo" steckt; dieser Name ist wohl von einem Wort mit der Grundbedeutung "Schrecken" abgeleitet. Eine umstrittene Deutung (H. Bahlow 1965) will in "Hehlen" ein vorgermanisches Wort ("kel-") für "Moor, Morast" erkennen und stellt unseren Ort in Parallele mit ähnlich lautenden in Niedersachsen, Westfalen und Holland. Neuerdings nimmt man an, daß der Name Hehlen wohl auf das indogermanische Grundwort "kel-", das "feucht" bedeutet, zurückgeht und ursprünglich ein Gewässername war (Reinhold Möller" Niedersächsische Siedlungsnamen ... vor dem Jahre 1200, 1979, S. 71 f.). Gerade die Gewässernamen gelten als sehr alt: Gewässer sind höchst auffällige, abgrenzbare und für den frühen Menschen lebenswichtige Naturerscheinungen. Nach Möllers Deutung wäre Hehlen möglicherweise ein vorgermanischer Name, d.h. er würde in die Zeit vor dem Auftreten der Germanen in unserem Gebiet und damit vor Christi Geburt zurückreichen. Auch der Flußname Weser ist vorgermanisch, vielleicht sogar keltisch. Hehlen ist ein "eingliedriger", d.h. aus einem einzigen Wort bestehender Name. Diese unzusammengesetzten, aus einem Wortstamm bestehenden Ortsnamen gelten gemeinhin als alt und schwer zu deuten. Eine strenge zeitliche Einordnung dieser Namen ist nicht möglich. Ähnlich wie "Hehlen" lautende Gewässer- und Flurnamen kommen (laut Möller) im Lüneburgischen, im Schaumburgischen und Stadeschen vor. Eine andere neuere, für die Namenserklärung ebenfalls in Frage kommende Deutung (Jellinghaus 1923) will in Hehlen das altsächsische Wort "helan" ( = verbergen: vgl. "(ver)hehlen") erkennen; danach würde Hehlen wie ca. sechs ähnliche westfälische Ortsnamen ungefähr bedeuten: "Ort, der versteckt, etwa im Walde, liege". Wie dem nun auch sei: beim Namen Hehlen dürfte es sich um eine Gelände- oder Stellenbezeichnung handeln, die die natürlichen Eigenschaften (feucht) oder die Lage (versteckt) überaus treffend charakterisiert.

      Dr. Dieter Lent »


Grundlage zu den oben aufgeführten Annahmen war das 'deutsche Wörterbuch' der Gebr. Grimm, 2. Hälfte 19. Jh. sowie die Internetseite www.hehlen.de


© Markus Hählen; Stand 8.2003


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(Dieser Text ist unter Dokumente als PDF-Datei abgelegt.)


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